Geschwollene und schwere Füße im Sommer kennt jeder! Statt die Wärme und lange Wanderungen leichtfüßig am See entlang zu genießen, können wir kaum spazieren gehen, weil unsere Füße von der Hitze geschwollen sind und schmerzen. Was man also tun kann, um die Hitze ohne Schmerzen zu verbringen: Wir verraten unsere besten Tipps!
Warum schwellen unsere Füße und beine im Sommer an?
Es gibt mehrere Ursachen, warum sich unsere Beine im Sommer schwer und geschwollen anfühlen. Die meisten davon lassen sich relativ schnell beheben, aber einige verlangen mehr Aufmerksamkeit. Zu den Hauptursachen für geschwollene Beine und Füße im Sommer gehören:
- Hitze: Hitze verursacht eine übermäßige Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Körper, die nicht richtig abfließen kann, was zu einer übermäßigen Wasseransammlung im Gewebe der Beine und Füße führt. Dies verursacht Schwellungen und manchmal auch Schmerzen. Außerdem weiten sich die Venen bei großer Hitze aus. Das kann dazu führen, dass die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren und das Blut nicht mehr zum Herzen zurückfließen kann. Dann staut sich das Blut in den Beinen und ein lähmendes Gefühl tritt ein.
- Langes Sitzen und Bewegungsmangel: Bei langem Sitzen ohne Positionswechsel werden die Beine eingeklemmt, was den Blutfluss in den Beinen stört und zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe führen kann. Mangelnde Bewegung verlangsamt auch den Blutfluss in den Beinen, was zu Schwellungen und Unwohlsein führt.
- Dehydration: Wenn Sie nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, geht Ihr Körper in einen Wassersparzustand über und hält das Wasser in den Geweben zurück.
- Übermäßiger Salzkonsum: Übermäßiger Salzkonsum und kohlehydratreiche Lebensmittel binden Wasser im Körper. Zum Beispiel binden nur 8 Gramm Salz etwa einen Liter Wasser im Körper. Die Österreichische sowie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen maximal 6 Gramm Salz pro Tag, was etwa einem Teelöffel Salz entspricht.
- Übergewicht: Übergewicht kann den Blut- und Wasserkreislauf beeinträchtigen. Außerdem steigt die Belastung der Beine und Füße.
- Hormonale Schwankungen: Ein hormonelles Ungleichgewicht wirkt sich auch darauf aus, wie unser Körper Wasser speichert und ausscheidet. Machen Sie sich jedoch keine Sorgen – hormonelle Probleme sind nicht unbedingt die Ursache. Bei Frauen zum Beispiel ändert sich der Hormonhaushalt je nach Zyklustag. Wenn die Periode näher rückt, neigen die Beine eher zum Anschwellen.
- Medikamente: Einige Medikamente können den Wasserhaushalt des Körpers beeinträchtigen, was ebenfalls zu Schwellungen führt. Sie können auch durch Medikamente verursacht werden, die den Blutdruck senken.
- Erkrankungen: Auch bestimmte Erkrankungen können zu geschwollenen Füßen und Beinen führen. Zum Beispiel können auch Herz- oder Venenprobleme Schwellungen verursachen. Wenn Ihre Schwellungen schon länger bestehen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, da sie ein Anzeichen für ein ernstes Gesundheitsproblem sein könnten.
Und was, wenn der Beinschmerz chronisch ist?
Beinschmerzen im heißen Sommer können auch durch eine chronische Venenerkrankung verursacht werden. Chronische Venenerkrankungen sind das Ergebnis einer schlechten Blutzirkulation in den Beinvenen. Hohe Temperaturen dehnen die schon ineffizient arbeitenden Venen weiter aus, es kommt mehr Blut in die Beine und damit zu Schwellungen.
Vier Grundsätze, um chronische Beinschmerzen in Schach zu halten Alle Aktivitäten sollten außerhalb der größten Hitze geplant werden, damit die Beine kühl gehalten werden können. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, denn der Körper verliert bei Wärme viel Wasser, das Blut wird zähflüssiger, der Blutfluss verlangsamt sich und es kommt zu unangenehmen Blutstauungen. Schwimmen hilft! Egal, ob Pool, See oder Fluss: Die Körpertemperatur reguliert sich am schnellsten, wenn man die Möglichkeit für Bewegung im kühlenden Wasser hat. Regelmäßige Pausen sind wichtig und gut für die Gesundheit der Beine. Diese sollten für eine bessere Blutzirkulation am besten hochgelagert werden.
Geschwollene Beine: Wer ist betroffen?
Es sind meist Frauen, die in der Sommerhitze unter schmerzenden Beinen und geschwollenen Füßen leiden. Der Grund dafür ist, dass Frauen während des Menstruationszyklus anfälliger für hormonelle Schwankungen sind. Frauen nehmen auch häufiger hormonelle Medikamente ein, wie z. B. hormonelle Verhütungsmittel. Diese hormonellen Schwankungen können den Wasserhaushalt beeinträchtigen, was zu Schwellungen führt. Außerdem tragen Frauen häufiger als Männer enge Kleidung und Schuhe, was ebenfalls die Blutzirkulation in den Füßen und den Wärmeaustausch bei hohen Temperaturen beeinträchtigen kann.
Was hilft gegen geschwollene, schwere Beine im Sommer?
Tipp 1: Genügend Wasser trinken
Dehydrierung ist eine der häufigsten Ursachen für geschwollene Beine. Trinken Sie genügend Wasser: Bei hohen Temperaturen ist es besser, die tägliche Wasseraufnahme zu erhöhen, da Sie durch das vermehrte Schwitzen mehr Flüssigkeit verlieren.
Vermeiden Sie alkoholische und koffeinhaltige Getränke
Alkoholische Getränke entziehen dem Körper Wasser und führen zu Schwellungen. Auch koffeinhaltige und zuckerhaltige Getränke entwässern den Körper und führen zu einer Störung des Wasserhaushalts. Als Schutzreaktion speichert der Körper mehr Flüssigkeit ein.
Tipp 2: Mehr Bewegung schaffen
Vermeiden Sie langes Stehen oder Sitzen in einer Position. Bewegen und stretchen Sie Ihre Beine öfter: Das verbessert die Durchblutung und verhindert Schwellungen. Verteilen Sie die sportlichen Aktivitäten über den Tag, damit Sie Ihren Körper nicht überlasten und neben Schwellungen auch Muskelkater bekommen.
- Beginnen Sie den Tag mit einer kleinen, siebenminütigen Gymnastik oder beliebtesten Yoga-Übungen. Das hilft, das Blut in den Beinen nach einem Schlaf zu lösen.
- Wenn Ihr Schreibtisch mit einem Hebemechanismus ausgestattet ist, versuchen Sie, am Nachmittag im Stehen zu arbeiten. Dadurch wird auch verhindert, dass das Blut in den Beinvenen stagniert. Wenn Sie nicht im Stehen arbeiten können, stellen Sie sich alle 1,5 Stunden einen Alarm und machen Sie ein kurzes Warm-up der Beine. Gehen Sie im Büro umher, stretchen Sie die Kniesehne und stehen Sie mindestens fünf Minuten lang.
- Wenn die Hitze am Abend nachlässt, gehen Sie für mindestens 30 Minuten langsam spazieren. Das hilft, die Gelenke und Muskeln in den Beinen gesund zu halten. Täglich 20 bis 30 Minuten zügiges Gehen regt den Stoffwechsel an und stärkt so auch die Venen.
- Nordic Walking, Radfahren und Schwimmen in nicht wärmerem Wasser als 28 °C haben sich ebenso als sehr wirksam gegen schwere Beine im Sommer erwiesen.
- Stretchen Sie vor dem Schlafengehen kurz die Beine. Dazu genügen einige wenige Übungen, die Sie im Bett liegend durchführen können. So können Sie Ihre Beine nach einem anstrengenden Tag entspannen.
- Sie können Ihre Beine abends im Bett auch an eine Wand lehnen und einige Minuten lang eine L-Stellung einnehmen. Dadurch wird der venöse Rückfluss gefördert.
Vergessen Sie nicht, dass auch Ihre Beine eine Pause brauchen. Wenn Sie den ganzen Tag auf den Beinen waren und sie geschwollen sind, gönnen Sie ihnen etwas Ruhe und belasten Sie sie nicht mit anstrengenden Aktivitäten.
Tipp 3: Wechselduschen
Wechselduschen sind ein altes Hausmittel, welches die Regulierung und Spannung in den Blutgefäßen erhöht. Beim Wechselduschen werden die Beine abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser abgeduscht. Wenn Sie das kalte Wasser aufdrehen, verengen sich die Blutgefäße, und wenn Sie das warme Wasser aufdrehen, entspannen sie sich und weiten sich. Dieser Mix aus warmem und kaltem Wasser verbessert die Durchblutung und den Kreislauf. Außerdem ist Kälte ein Vasokonstriktor: Sie verengt die Blutgefäße und beugt venöser Stagnation vor.
Die optimale Wechselduschen-Zeit beträgt bis zu zehn Minuten. Sie sollten aber immer mit kürzeren Intervallen beginnen, damit sich Ihr Körper daran gewöhnen kann und um Stress zu vermeiden. Mit der Zeit können Sie die Zeit des Wechselduschens leicht auf zehn Minuten erhöhen.
Duschen Sie zunächst zwei Minuten lang mit warmem Wasser, wechseln Sie dann zu kaltem Wasser und halten Sie es 20 Sekunden lang an. Wiederholen Sie den Duschvorgang drei bis vier Zyklen lang und beenden Sie ihn mit kaltem Wasser. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht zu lange in heißem oder kaltem Wasser aufhalten, da dies die Haut reizen oder Kreislaufprobleme verursachen kann. Verwenden Sie auch kein sehr heißes oder sehr kaltes Wasser, da dies ebenfalls schädlich für Ihren Körper ist.
Tipp 4: Die Beine massieren
Die Massage stimuliert die Muskeln und Gelenke in den Beinen, was die Durchblutung fördert und stagnierende Flüssigkeit im Gewebe vertreibt. Wenn sich die Durchblutung verbessert, weiten sich die Venen, was zur Normalisierung des Beingeschehens beiträgt. Stimulieren Sie die Durchblutung mit leichten kreisenden Bewegungen. Auch das Massieren der Beine in Richtung des Herzens entlastet die Venen.
Tipp 5: Lockere Kleidung tragen und nach Möglichkeit die Schuhe ausziehen
Vermeiden Sie enge Kleidung und Schuhe, die den Blutfluss einschränken und Schwellungen verursachen können. Enge Jeans und enge Schuhe können Ihre Beine besonders stark anschwellen lassen. Bevorzugen Sie leichtere, luftdurchlässigere Materialien, die nicht am Körper kleben. Wenn möglich, können Sie auch Ihre Schuhe ausziehen, um die Durchblutung der Füße zu verbessern.
Tipp 6: Kompressionsstrümpfe tragen
Kompressionsstrümpfe üben allmählich Druck auf das Gewebe der Beine und Füße aus. Sie können bei Schwellungen helfen, indem sie den Blutfluss verbessern und den Abfluss von Flüssigkeit fördern. Bei der Auswahl der Kompressionsstrümpfe achten Sie auf die Größe und Stärke der Kompression, um eine maximale Wirkung zu erzielen, ohne den Tragekomfort zu beeinträchtigen.
Tipp 7: Kühlende Mittel und venenaktive Produkte verwenden
Bei hohen Temperaturen ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Beine keiner übermäßigen Hitze aussetzen. Vermeiden Sie lange Aufenthalte in der Sonne und verwenden Sie kühlende Produkte wie Kühlende Sprays, Gels und Kissen.
Sie befolgen schon alle Tipps, aber die Hitze macht Ihren Beinen noch immer zu schaffen? Das geht nicht nur Ihnen so und es gibt Behandlungen, die schnell Linderung verschaffen können. Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) bietet viele nützliche Naturheilmittel in Form von wirksamen Heilpflanzen. Rotes Weinlaub, Hamamelis, Rosskastanie, die Zitrusfrucht Rutaceae, Arnika und Mäusedorn sind bei Venenproblemen besonders zu empfehlen. Die aufzutragenden Gele helfen dabei, Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Auch wer an einer chronischen Venenerkrankung leidet, erhält in der Apotheke rezeptfreie Venenpräparate, die helfen, die Symptome zu lindern.
Leichtfüßig durch den Sommer
Kommen Sie leichtfüßig und energiegeladen durch den Sommer – selbst an sehr heißen Tagen! Hören Sie auf Ihren Körper, pflegen sie ihn und beugen Sie so möglichen Beschwerden vor.